Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz auf Kennenlern- und Begegnungs-Tour im Dekanat Märkisches Sauerland / Gottesdienst mit 1.000 Menschen im Reitstadion / Kirchenmeile macht vielfältiges Engagement sichtbar
Die Reise von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz ins Dekanat Märkisches Sauerland
ermöglichte dem Paderborner Erzbischof zahlreiche neue Eindrücke und Begegnungen – in
Erinnerung bleiben wird sicherlich die vielfältige „Kirchenmeile“ im Reitstadion Balve
Wocklum und der dort mit 1.000 Teilnehmenden gefeierte Gottesdienst. Sowohl
„Kirchenmeile“ als auch Reitstadtion seien für ihn Premieren, freute ich Erzbischof Dr.
Bentz: „Noch nie habe ich einen Gottesdienst in einem Reitstadion gefeiert!“. Auf seiner
Kennenlern-Reise durch die 19 Dekanate des Erzbistums Paderborn besuchte Erzbischof Dr.
Udo Markus Bentz gemeinsam mit seinem Generalvikar Dr. Michael Bredeck und Thomas
Klöter als Leiter des Bereichs Pastorale Dienste im Erzbischöflichen Generalvikariat
Paderborn sowie Matthias Micheel als seinem Persönlichen Referenten am Samstag, 7.
September 2024, das Dekanat Märkisches Sauerland.
Das Team des Dekanates Märkisches Sauerland hat für Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz eine Kirchenmeile und einen Gottesdienst im Reitstadion geplant.
V.l.n.r. Pfarrer Dietmar Schulte, Rainer Beckmann, Dechant Andreas Schulte, Lukas Potthoff, Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz,
Pfarrer Frank Niemeier, Dana Stolte, Generalvikar Dr. Michael Bredeck, Thomas Klöter, Pfarrer Jürgen Senkbeil.
Das Team des katholischen Dekanates Märkisches Sauerland mit Dechant Andreas Schulte,
Dekanatsreferent Rainer Beckmann sowie Dekanatsreferentin für Jugend und Familie Dana
Stolte und Dekanatsreferent für Jugend und Familie Lukas Potthoff begrüßte die Paderborner
Gäste im Dekanatsbüro in Hemer. „Wir freuen uns, dass Sie sich auf den Weg von Paderborn
ins Märkische Sauerland gemacht haben“, sagte Dechant Andreas Schulte. Es sei wertvoll,
dass Menschen den Paderborner Erzbischof vor Ort unmittelbar erleben können und dass
Erzbischof Dr. Bentz zugleich Menschen, Kirchengemeinden und Pastorale Räume mit dem
kirchlichen Leben vor Ort kennenlerne und erfahre. Das Dekanatsteam stellte gemeinsam mit
den Leitern der Pastoralen Räume und Pastoralverbünde im Dekanat – Pfarrer Jürgen
Senkbeil (Pastoraler Raum Pastoralverbund Menden), Pfarrer Dietmar Schulte
(Pastoralverbund Iserlohn) und Pfarrer Frank D. Niemeier (Pastoralverbund Letmathe) – seine
Arbeitsschwerpunkte vor. Beleuchtet wurden im Gespräch zugleich Herausforderungen wie
beispielsweise das Finden und Begleiten von Ehrenamtlichen und Gremien, die schwierige
Personalsituation sowie die Immobilien-Strategie des Erzbistums mit den damit verbundenen
Veränderungen in den Kirchengemeinden.
Das Dekanat Märkisches Sauerland umfasst räumlich die Kommunen Balve und Neuenrade,
Hemer, Iserlohn, Letmathe und Menden. Im Dekanat leben 66.005 Katholikinnen und
Katholiken, es untergliedert sich in vier Pastorale Räume beziehungsweise Pastoralverbünde.
Sechzehn Priester, zehn Ständige Diakone sowie zwölf Gemeindereferentinnen und
Gemeindereferenten sind im Dekanat Märkisches Sauerland als Seelsorger tätig.
Der Pastorale Raum Pastoralverbund Balve-Hemer wird von Pfarrer Andreas Schulte geleitet,
setzt sich aus 17.134 Katholikinnen und Katholiken zusammen, in ihm finden sich vierzehn
Kirchen und sechs Kapellen, sieben Pfarrheime und sieben Kindertagesstätten. Pfarrer
Dietmar Schulte leitet den Pastoralverbund Iserlohn, in dem 16.264 Katholikinnen und
Katholiken leben und der aus acht Kirchen und einer Kapelle, drei Pfarrheimen, sechs
Kindertagesstätten sowie zwei Krankenhäusern besteht. Der Pastoralverbund Letmathe wird
von Pfarrer Frank D. Niemeier geleitet, hier leben 7.913 katholische Christen, es gibt fünf
Kirchen, drei Pfarrheime sowie vier Kindertagesstätten. Die beiden Pastoralverbünde Iserlohn
und Letmathe werden ab 2025 einen Pastoralen Raum bilden, Pfarrer Frank D. Niemeier hat
angekündigt, dass er Letmathe zum 1. Dezember 2024 verlassen wird. Pfarrer Jürgen Senkbeil
ist Leiter des Pastoralen Raumes Pastoralverbund Menden mit 25.404 katholischen
Christinnen und Christen, dreizehn Kirchen, sieben Kapellen, elf Pfarrheimen, zehn
Kindertagesstätten sowie einem Krankenhaus.
Die mittlerweile im Haus Hemer eingetroffenen Pastoralteams der vier Pastoralen Räume
beziehungsweise Pastoralverbünde im Dekanat Märkisches Sauerland hieß Dechant Andreas
Schulte herzlich willkommen. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zeigte sich freudig gespannt
auf die Impressionen und Begegnungen des Tages. Erna Schabiewsky alias Kabarettistin
Ulrike Böhmer stimmte launig in den Erkundungs- und Kennenlern-Tag der „Paderborner“ im
Dekanat Märkisches Sauerland ein. „Das ‚Pastorale-Räume-Gedöns‘! Wer denkt sich so was
aus?“, fragte die Kabarettistin. „Pastoraler Raum“ höre sich an wie „Weltraum“: unendliche
Weiten. Ein Mensch müsse total weit reisen, um einen Gottesdienst besuchen zu können. „Wo
soll das mit den Räumen noch einmal enden?“
Die anwesenden Pastoralteams informierten danach die Gäste aus Paderborn ausführlich über
ihre Arbeit in den jeweiligen Pastoralen Räumen und Pastoralverbünden. Durch Filmbeiträge,
von Künstlicher Intelligenz generierte Bilder, Statements, Puzzle-Teile stellten sich die
einzelnen Mitglieder der Pastoralteams vor und gewährten zugleich Einblicke in die Vielfalt
ihrer Arbeits- und Tätigkeitsfelder in den Pastoralen Räumen. Erzbischof Dr. Udo Markus
Bentz dankte für die große Kreativität bei der Präsentation von Person, Arbeit und Gemeinde.
Er habe viele Projekte wahrgenommen, in denen sich die Seelsorgerinnen und Seelsorger des
Dekanates leidenschaftlich engagieren, zugleich aber auch deren Herausforderungen und
Schwierigkeiten. Deutlich sei die große Unterschiedlichkeit und Vielfalt, ebenso die
Ungleichzeitigkeit von Neuem, Aufbruch und Ermöglichen und von Traditionen, was „nochda-
ist“. Das lasse sich auch auf das Erzbistum Paderborn übertragen, müsse bei Planungen
und Entscheidungen berücksichtigt werden.
Beim Besuch und Mittagessen im Park von Haus Hemer boten sich weitere Möglichkeiten
zum Gespräch und Austausch mit den Gästen aus Paderborn aber auch untereinander.
Die Seelsorgerinnen und Seelsorger des Dekanates Märkisches Sauerland stellten sich und
ihre Arbeit dem Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz vor.
Auf der Fahrt zum Sauerlandpark stellte Pfarrer Jürgen Senkbeil das Gedenk- und Mahnmal
zum Stammlager VI A (Stalag VI A) vor: Von 1939 bis 1945 war in Hemer eines der größten
Kriegsgefangenenlager im Dritten Reich, das als „Sterbelager“ insbesondere für
Kriegsgefangene aus Russland war. Die Mehrzahl der Gefangenen verrichtete Zwangsarbeit
im Ruhrgebiet, mehr als 200.000 Gefangene wurden während des Zweiten Weltkriegs durch
das Lager geschleust.
Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, die Delegation aus Paderborn sowie Vertreter des
Dekanates Märkisches Sauerland wurden Christian Schweitzer als Bürgermeister von Hemer
und vom Geschäftsführer des Sauerlandparks Thomas Bielawski auf dem Gelände der
Landesgartenschau von 2010 begrüßt. Ein Gang durch den Sauerlandpark zum Jübergturm
und zum Jübergkreuz bereitete dem Paderborner Erzbischof sichtlich Freude. Der Jübergturm
markiert das Ende der sogenannten „Himmelstreppe“ auf dem ehemaligen
Landesgartenschaugelände. Das Jübergkreuz erinnert an das Kriegsgefangenenlager Stalag VI
A, es wurde 1947 gemeinsam durch die evangelische und katholische Jugend in Hemer
errichtet. Ein Gebet „für alle Opfer von Krieg und Gewalt“ bot einen besonderen Moment der
Einkehr und Stille.
Ehe sich der Paderborner Erzbischof gemeinsam mit den weiteren Gästen aus Paderborn auf
die Kirchenmeile im Reitstadion Balve Wocklum begab, stellte Graf Landsberg dem
Geistlichen aus Paderborn die Schlosskapelle von Wocklum vor.
Der Paderborner Erzbischof begrüßte die Ausstellerinnen und Aussteller auf der Kirchenmeile
im Reitstation Wocklum freudig und herzlich. Er dankte ihnen für das auf der Kirchenmeile
sichtbare Engagement für die Zukunft der Kirche. Zahlreiche Begegnungen und Gespräche
mit ehrenamtlich und hauptamtlich tätigen Frauen und Männern folgten für Erzbischof Dr.
Udo Markus Bentz auf der „Kirchenmeile“ im Reitstadion Wocklum: An 22 Ständen stellten
sich Vertreter der Pastoralverbünde sowie Kooperationspartner des Dekanates mit ihren
Projekten vor – zunächst exklusiv dem Paderborner Erzbischof und den Gästen aus Paderborn
und dann allen Interessierten. So wurde das Reitstadion Wocklum für 1.000 Menschen ein
eindrucksvoller Ort der Begegnung und Information, aber auch der Vernetzung.
Die Kirchenmeile im Reitstadion Wocklum spiegelte mit 22 Ständen das vielfältige
Engagement in den Kirchengemeinden sowie im Dekanat Märkisches Sauerland von
ehrenamtlich und hauptamtlich tätigen Frauen und Männern. Die Gremien der vier
Pastoralverbünde, Kindertagesstätten, Jugendverbände, Malteser, KFD, Caritaskonferenzen,
Caritasverband, Eine-Welt-Gruppe, Wort-Gottes-Feier-Leiter, Gehörlosenverein, das von den
Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel getragene Placida-Viel-Berufskolleg
ermöglichten Einblicke in verschiedene kirchliche Tätigkeits- und Engagements-Bereiche.
Dem Paderborner Erzbischof sowie den zahlreichen Interessierten wurden zudem die
Familienkirche Garbeck sowie der Krippenweg im Sauerlandpark, das „Mond-Projekt“ in
Letmathe, das Projekt „Martinsmantel“ in Menden vorgestellt.
Eine wahre Fülle an Begegnungen und Gesprächen prägten den Gang über die Kirchenmeile,
sowohl für die Paderborner Delegation als auch für alle Beteiligten und für die weiteren
Gäste. „Es ist wie ein ‚kleiner Katholikentag‘ – eben ein Katholikentag für das Dekanat
Märkisches Sauerland“, fasste Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zusammen. Er sei dankbar,
die Vielfalt wahrzunehmen, „was in einem Dekanat, in der Kirche möglich ist“.
Der Gottesdienst im Reitstadion Wocklum griff eine „pfingstliche Tradition“ auf: Jeweils zum
Pfingstfest machen sich seit mehreren Jahren Menschen aus den Dörfern des
Pastoralverbundes Balve-Hönnetal zu einer Sternwallfahrt auf, die in einem gemeinsamen
Pfingstgottesdienst im Reitstadion ihren Höhepunkt findet. „Effata – Öffne dich!“ war das
Leitwort des Gottesdienstes, dem Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz vorstand. Generalvikar
Dr. Michael Bredeck, Dechant Andreas Schulte, Pfarrer Jürgen Senkbeil, Pfarrer Dietmar
Schulte und Pfarrer Frank D. Niemeier konzelebrierten. Ein Projektchor und eine Band
übernahmen die musikalische Gestaltung. Karin Schulte aus Garbeck sowie Theresa Wagner
aus Balve trugen Lesungen vor, Jutta Rogold und Maria Schmiemann aus Iserlohn eine
Meditation. Die Fürbitten wurden von verschiedenen Gruppen vorbereitet und vorgetragen,
die Kollekte im Gottesdienst ist für die caritative Aufgaben der Pastoralen Räume bestimmt.
Zahlreiche Fahnenabordnungen erzeugten ein eindrucksvolles Bild im Reitstadion.
Der Paderborner Erzbischof rief in seiner Predigt dazu auf, eine „hörende Kirche“ zu sein,
dass Kirche ein Ort ist, „an dem wir wirklich lernen, aufeinander zu hören, einander
zuzuhören, um miteinander ins Gespräch zu kommen“. Um das rechte Hören zu lernen –
sowohl das Hören auf den Mitmenschen als auch das Hören auf Gott –, brauche es den „Mut
zum Abseits“, inmitten des Lärms, erläuterte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz: „Kirche als
ein Ort, an dem wir Menschen ermöglichen, sich von Jesus ‚abseits nehmen zu lassen‘, weg
vom Trubel, um aufmerksam zu werden, um in sich hineinhorchen zu können, um sensibel zu
werden auf sich – Kirche, die nach innen hört!“
Der Paderborner Erzbischof kennzeichnete Kirche weiter als Ort, „an dem wir uns berühren
lassen vom Leid, von der Not, dem oft verborgenen Elend der Menschen, und wir ins Handeln
kommen, mithelfen, damit das Leid der Menschen gelindert wird – Kirche, die sich berühren
lässt!“ Durch die Ausrichtung auf Gott, durch das sich Öffnen auf Gott hin – Effata, öffne
Dich! – geschehe Heilung, zeigte sich Erzbischof Dr. Bentz gewiss. „Richte Dich neu aus –
auf Gott hin! Darin besteht die eigentliche Heilung.“ Im Hinblick auf die Kirche: „Kirche, die
sich sagen lässt: Öffne dich!“. Die Folge: Die Sprachlosigkeit den anderen gegenüber und die
Sprachlosigkeit Gott gegenüber werde überwunden: Verkünden und Zeugnis geben, was im
Glauben erlebt wurde – „selbst ein Redender werden, fähig zum Zeugnis vor den Menschen,
fähig zum rechten Lob vor Gott“.
Nach dem Gottesdienst begrüßten Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Generalvikar Dr.
Michael Bredeck den Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn, Oliver
Günter, sowie Roland Schröder als Bürgermeister von Menden, Ulrike Wolfinger als zweite
Bürgermeisterin von Neuenrade sowie Hubertus Mühling als Bürgermeister von Balve. Dann
begab sich der Paderborner Erzbischof erneut auf die Kirchenmeile im Reitstation Wocklum,
lernte erneut Menschen kennen, führte Gespräche, freute sich über Begegnungen – ein Tag im
Dekanat Märkisches Sauerland voller Informationen und Impressionen, insbesondere auf der
Kirchenmeile im Reitstadion Balve Wocklum.
„Ich habe das Dekanat Märkisches Sauerland entdeckt und erlebt“, bedankte sich Erzbischof
Dr. Udo Markus Bentz für die zahlreichen Impressionen beim Dekanatsteam rund um
Dechant Andreas Schulte. Er habe im Gespräch mit haupt- und ehrenamtlich engagierten
Frauen und Männern – und insbesondere auf der Kirchenmeile im Reitstadion – zahlreiche
Projekte und Initiativen kennengelernt, mit denen die Kirche eine „ganz besondere,
ermutigende Präsenz“ zeige: „Das sind Initiativen, die ausstrahlen und zeigen, dass Kirche für
die Menschen da ist und auf sie zugeht“, unterstrich der Paderborner Erzbischof. „Danke
dafür! Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam Kirche sein.“
©Alle Bilder: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn