Am Samstag sind wir nach einem kurzen Reisesegen Richtung Rom aufgebrochen. Die Fahrt von fast 20 Stunden ließ sich allerdings ganz gut überbrücken. Mit den Messdienern aus Iserlohn, Bösperde und Lendringsen hat man sich gleich angefreundet und tolle Gespräche geführt, gesungen und gebetet. Die Vorfreude auf Rom war deutlich zu spüren, sodass einige von uns die Nacht über nicht schlafen konnten.
In Rom angekommen merkte man zunächst die große Hitze, die auch schon morgens um 10 Uhr zu spüren war.
An dem ersten Tag haben wir uns dann erst mal einen kleinen Überblick über die Stadt verschafft und dabei schon die ersten Sehenswürdigkeiten entdeckt. Abends sind wir dann zusammen mit allen circa 600 Messdienern aus dem Bistum Paderborn in die Basilika Santi Apostoli eingekehrt, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern.
Die Stimmung bereits davor war grandios, es wurde zusammen gesungen und auch hier traf man wieder auf neue Leute. Die Messe, gehalten von Weihbischof Holtkotte, war ganz besonders, denn alle um einen herum sind wie man selbst. Messdiener, jugendlich und offensichtlich so gläubig, dass man den weiten Weg nach Rom auf sich genommen hat.
Erschöpft und erfüllt gleichzeitig sind wir dann zurück in unsere Unterkunft, die wir uns im Übrigen mit den Dortmundern teilten.
Am Montag sind wir dann zum Kolosseum und Forum Romanum gefahren, um die Geschichte der fast 2800 Jahren Stadt anzuschauen. Auch diesen Abend sind wir dann wieder mit unserem Bistum zusammen gekommen für ein Abendgebet. Einige unserer Messdiener haben sogar diese Messe dienen dürfen.
Am Dienstag sind wir, wie die anderen Tage, morgens, noch vor dem Frühstück zusammengekommen, um uns zum einen durch jegliche Bewegungsspiele wach zu machen, zum anderen aber auch in einem kurzen Gebet Gott näher zukommen.
Aufgebrochen in die Stadt haben wir uns einmal das Pilgerzentrum angeschaut, in dem es viele kleine Stände und Aktionen zu erleben gab. Lange konnten wir dort allerdings nicht bleiben, denn der Petersplatz öffnete schon bald seine Tore für die Papst-Audienz. Für gute Plätze musste man früh kommen und das haben wir gemacht und mussten dann bei fast 40 °C und praller Sonne ein paar Stunden warten, bis es losging. Die Zeit verging wie im Flug, denn es gab eine Menge zu sehen.
Ministranten aus ganz Europa trugen ihre T-Shirts, hielten Flaggen hoch, es gab Musik und auch so manche Unterhaltung. Dann ging es los, der Papst fuhr mit seinem Papamobil einige Runden um den Petersplatz. Spätestens jetzt war die gute Laune und Stimmung unaufhaltsam. Das ist schon ein eindrucksvolles Bild, wenn 50000 Ministranten aus ganz Europa auf ihren Stühlen stehen, das Mottolied singen und dem Papst zuwinken.
Besonders schön fand ich die Worte, die der Papst gefunden hat. Das ist sehr bedeutsam, wenn der Papst aufzeigt, wie Ministranten dazu beitragen, die Menschen zusammenzuführen und ihnen die Nähe zu Gott zu schenken. Ich fand es ebenfalls total schön, dass der Papst einige Worte auch auf Deutsch sprach, um uns vielen Messdienern aus Deutschland seine Anerkennung zu geben.
Nach dem ganzen Trubel und der Hitze auf dem Petersplatz brauchten wir am Mittwoch erstmal etwas Entspannung, die wir am Meer fanden. So verlief dann auch der Tag, bis wir abends in der Unterkunft mit allen gemeinsam das Abendgebet hielten. Dabei haben wir uns auch nochmal besser kennengelernt, wobei eine Abwandlung des Bingo-Spieles sicher geholfen hat.
Donnerstag standen dann noch weitere Sehenswürdigkeiten, wie der Petersdom oder die spanische Treppe an. Wie alle anderen Tage auch stand selbstverständlich auch das kulinarische Essen auf dem Plan, beidem wir uns immer nochmal etwas besser kennenlernten. Am Abend ging es dann wieder in die Basilika Santi Apostoli für ein Abendgebet, bei dem es speziell um uns und unsere Verbindung zu Gott ging. Das war auch das letzte Mal, dass wir in dieser Kirche waren, denn für den letzten Tag ging es für uns in die Santa Maria Maggiore für einen letzten Abschiedsgottesdienst, bevor es dann schon wieder in den Bus Richtung Heimat ging.
Die ganze Wallfahrt stand unter dem Motto „Mit dir!“. Zum einen heißt das, zusammen mit einem Menschen zu sein. Das hat man wirklich gespürt. In der Vorbereitung sagte man uns die Stadt werde voll mit Ministranten sein. Was für mich zunächst sehr unglaubwürdig erschien, stellte sich als wahr heraus. An nahezu jeder Stelle in Rom hat man irgendwelche Ministranten gesehen, die einem bei Fragen geholfen haben und einem auch in einer solch großen Stadt vertrauen und Sicherheit boten.
Ebenso untereinander ist das „Mit Dir“ bemerkbar gewesen, denn es haben sich viele neue Freundschaften geschlossen. Zum anderen heißt es gemeinsam mit Gott. Auch er hat uns begleitet, das hat man gespürt. Nicht ohne Grund hat Jesus gesagt „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,20). Jetzt waren wir nicht zwei oder drei, sondern gleich 50000. Unvorstellbar und unglaublich prägend war diese Wallfahrt.
Zum Schluss möchte ich noch jeglichen Betreuern und vor allem Theresa Wagner für die Ermöglichung dieser Erlebnisse danken, die dafür gesorgt hat, dass alles einwandfrei funktioniert hat. Im Namen der ganzen Reisegruppe möchten wir uns noch einmal bedanken.