Obdachlos katholisch.

Immer mehr Katholikinnen und Katholiken fühlen sich ohne Glaubensheimat, sie sind im übertragenden Sinne „obdachlos“ geworden.

Dabei hätte die römisch-katholische Kirche alles Potenzial dazu, Menschen ein passendes Zuhause anzubieten.

Sie bräuchte nur im Sinne des Evangeliums handeln: radikal menschenfreundlich.

Regina Laudage-Kleeberg steht in ihrem neuen Buch „Obdachlos katholisch“ (Kösel) leidenschaftlich für ihr Katholischsein ein.

Sie ist sich sicher: Katholisch zu sein, das tut ihr gut – die Werte, die Traditionen und Rituale, darin fühlt sie sich zu Hause.

Wenn da nur die Institution nicht wäre! Die legt es förmlich darauf an, die Gläubigen hinauszutreiben – und obdachlos katholisch zu machen.

Wie bleibt man katholisch, wenn die Institution Kirche so menschenverachtend unterwegs ist? Und was, wenn die Kirche lernen würde, ihren Mitgliedern wieder ein Zuhause anzubieten?

Die Autorin kennt »den Laden«: Jahrelang hat sie leidenschaftlich im Bistum Essen und in der Radioverkündigung gearbeitet.

In ihrem Buch erzählt sie sehr persönlich, wie Katholischsein geht, wenn die Kirche so gar nicht geht.

Und sie beschreibt eine neue Heimat für all die Gläubigen, die katholisch bleiben wollen, aber zur Institution Kirche Nein sagen.

Regina Laudage-Kleeberg, Religionswissenschaftlerin, Volkskundlerin und Philosophin, liebt das Anderssein und das Anderswerden von Menschen, Systemen und Organisationen.

Es hat sie auch selbst geprägt: als Rheinländerin in Franken, als Deutsche in Istanbul.

Sie ist das vierte von sechs Geschwistern und hat selbst zwei Söhne. Sie arbeitete bis März 2022 mit Begeisterung für das Bistum Essen.

Heute ist sie Change Managerin im IT- und Finanzsektor.

Der Kirche als Arbeitgeber hat sie den Rücken gekehrt, nicht aber ihrer spirituellen Heimat.